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... an Organisationen, Medien, Kultureinrichtungen, PolitikerInnen


Sehr geehrte Damen und Herren,

wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an Traditionen und Sprache des Wendischen. Im Interesse unseres wendischen Volkes bitten wir Sie, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen und als Hinweis zu verstehen:

Wir möchten Sie dringend darum bitten, zukünftig anstatt des Begriffs „Sorbisch“ den Begriff „Wendisch“ zu verwenden. Bitte prüfen Sie für sich persönlich und die Organisation oder Einrichtung, für die Sie tätig sind, inwieweit unser Anliegen durch Sie in Zukunft sowohl intern als auch nach außen hin vertreten werden kann. Wir möchten Sie damit nicht zur Vertretung einer bestimmten Meinung verpflichten, sondern wünschen uns, daß Sie sowohl unser Recht auf eine selbstbestimmte Identitätsdefinition als auch die historischen Fakten respektieren. Da wir uns, genau wie die Generationen vor uns, als WendInnen fühlen, ist es uns eine Herzensangelegenheit, daß unser Selbstverständnis geachtet wird.

Soweit das Anliegen, nun zu den Fakten:

Der westslawische Volksstamm, den die einzige, eine fränkische Quelle als „Suurbi“ bezeichnet, lebte im frühen Mittelalter im Thüringer Raum / westliches Sachsen („Limes Sorabicus“) und wurde vollkommen assimiliert. Sämtliche ernst zu nehmenden Quellen vor 1946 sprechen von „wendisch“ im Bezug auf die Außenbezeichnung der Lausitzer (z.B. die Macića Serbska selbst, die Domowina „Bund Lausitzer Wenden“ oder literarische Quellen, wie z.B. Fontane und Strittmatter oder der Grammatiker Hauptmann)

Der überwiegende Teil der niederlausitzer Wenden, der Herkunft nach „Lusizer“, betrachtet, soweit nicht als „Funktionsträger“ mit der DDR verwurzelt, den Begriff „sorbisch“ als stalinistisches, bautzenstämmiges Propagandarelikt der vergangenen Epoche, wo er bitteschön auch hingehört! Heutige wissenschaftliche Beiträge zum Zeitraum 1949-1955 belegen das:

Dabei hielten die Vertreter der Domowina daran fest, die administrative Teilung zwischen Ober- und Niederlausitz zu überwinden und eine für die Sorben gemeinsame Verwaltungshoheit anzustreben. Die schrittweise Durchsetzung des Terminus Sorben bzw. sorbisch anstelle der in allen Teilen der Lausitz verbreiteten Selbstbezeichnung Wenden / wendisch, sollte diesem Vorhaben dienen.

Bis in die zweite Hälfte der 50er Jahre wurden etwa 30 Sorben aus der Oberlausitz im Schulwesen und auf sorbischem kulturellem Gebiet in der Niederlausitz eingesetzt. Diese Sorben brachten ihre eigene Sprache und spezifische kulturelle Erfahrungen mit ... Sie waren kaum auf ihren Einsatz vorbereitet, dies betraf v.a. Kenntnisse in der niedersorbischen Schrift- und Umgangssprache.

Vertrauensleute aus Cottbus...vertraten die Ansicht, daß Informations- und Bildungsmaterial in obersorbischer Sprache, sowie Vorträge von Funktionären aus Bautzen in dieser Sprache mehr schaden als helfen würde.

Selbständige autonome Strukturen wurden [strikt, Anm. d. Verf.] unterbunden....

Die Domowina engagierte sich für die sozialistische Industrialisierung der Landwirtschaft und warb für den Eintritt in die LPG.[1]

[1] - Šurmann, P., „Die Sorben/Wenden in Deutschland und Nat. Minderheiten in Europa“, Beiträge auf dem Kolloqium..., S. 17ff (ISBN 3-932502-28-0)

Nichteinmal eine passive Identifikation mit dem Begriff „sorbisch“ hat in der Niederlausitz jemals stattgefunden und ruft bis heute größtes Unwohlsein und Unverständnis hervor! [2]

[2]- wissenschaftlich nachgewiesen in der Doktorarbeit von Norberg, Madlena, Sprachwechselproteß in der Niederlausitz, Upsala,1996.

.......... (nach oben)

 
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